Jiu-Jitsu (auch Ju-Jutsu, japanisch ju: sanft, jutsu: Kunst), von den Bushi ("Ritter") während der Kamakuraperiode (1185-1333) in Japan entwickelte Art der Selbstverteidigung, die sowohl Angriffs- als auch Verteidigungstechniken umfasst. Mehrere ostasiatische Kampfsportarten gehen letztlich auf Jiu-Jitsu zurück; die Tradition dieser Selbstverteidigungsart reicht bis ins alte China zurück. Sie wurde für unbewaffnete Krieger entwickelt, die sich gegen bewaffnete Feinde verteidigen mussten. Deshalb zielte diese Technik ursprünglich darauf ab, den Gegner kampfunfähig zu machen oder zu töten. Diese Kampfkunst entwickelte sich aus den alten Techniken Kumi-Tachi oder Yawara, die in dem buddhistischen Werk Konjaku-Monogatari des 13. Jahrhunderts beschrieben sind. Über die Jahrhunderte entstanden verschiedene Schulen, wie Wa-Jutsu, Yawara, Kogu-Soku, Hakuda, Shubaku und Kempo. Während der Edo-Periode (1603-1868) als in Japan Frieden herrschte, wurde Jiu-Jitsu zum Wettkampfsport. Die Ronin (herrenlose Samurai) bauten viele Schulen auf, und die Techniken verbreiteten sich im ganzen Land. In der Meiji-Periode (1868-1912), von der ab Samurai keine Schwerter mehr tragen durften und Fehden zwischen Adelsfamilien verboten waren, wurde diese Kampftechnik weiter etabliert. 1882 entwickelte Dr. Jigoro Kano aus dem Jiu-Jitsu das Judo ("der sanfte Weg").
Die erste Jiu-Jitsu Schule in Deutschland wurde 1906 von Erich Rahn in Berlin gegründet.


Jiu-Jitsu ist eine traditionelle Form der Selbstverteidigung ohne Waffen und Hilfsmittel. Die Techniken bestehen nicht aus "Teilbewegungen", sondern müssen aus der fließenden Bewegung gelehrt werden, wobei Körper, Geist und Seele einbezogen sind. Das Grundprinzip liegt in der Distanzierung der eigenen Gleichgewichtshaltung und der Brechung des Gleichgewichts des Angreifers. Oberstes Gesetz eines Jiu-Jitsu-Kämpfers ist es, den Gegner zu besiegen, ohne ihn dabei zu verletzen. Ein Jiu-Jitsu-Kämpfer ist in erster Linie ein Sportler mit starkem Willen und Charakter, der nie den Grundsatz vergißt: "Behandle deinen Gegner als Freund!"


Das Jiu-Jitsu-Training ist für den Ausführenden nicht nur eine sinnvoller Freizeitgestaltung, sondern verhilft ihm auch zu mehr Selbstvertrauen in Gefahrensituationen wie auch im alltäglichen Leben.
Grundsatz des Jiu-Jitsu:

"Nachgeben, um zu siegen."